22. Spieltag – Club gegen St. Pauli

Und jetzt?

Wie soll man die Nullnummer gegen St. Pauli beurteilen?
Nun, die einen sagen so („War doch klar, dass der Club das vergeigt!“) und die anderen sagen so („Nicht verloren, oben festgesetzt, Vorsprung auf Platz drei ausgebaut – bassd!“).

Wie nach jedem Unentschieden stellt sich die Frage: einen Punkt gewonnen oder zwei liegen lassen? Ich will es mal so formulieren: Der Glubb hat weder die Debbn-Karte ausgespielt, noch souverän den Big-Point-Joker gezogen.

Klaro, wenn uns am letzten Spieltag genau zwei Punkte zum direkten Aufstieg fehlen sollten, dann beißen wir uns in den Hintern. Aber gefühlt war es doch so, dass wir auch mit 90 Prozent Ballbesitz und einer dritten Halbzeit keine Bude mehr gemacht hätten. Deshalb können wir wohl mit der Tatsache, zwar kein Tor geschossen, aber auch keines gefangen zu haben, ganz gut leben. Zumal wir den Abstand nach hinten ja um einen Punkt vergrößert haben.

Im voll besetzten Saal des Wanner konnte man die Anspannung der Zuschauer fast mit Händen greifen. Natürlich war die Erwartungshaltung sehr hoch. Allerdings ist es uns Franken nur sehr selten möglich, diese Erwartungshaltung in eine positive Vorfreude zu kanalisieren und zu genießen. Denn reflexartig – vermutlich ist es genetisch bedingt und daher unveränderbar – wird sofort ein bestimmter Satz hinterhergeschoben. Wie ein Mantra tauchen die fünf Worte immer wieder auf. Sich selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das in der Psychologie. Unser fränkisches Trauma! Verdammt noch mal! Wie können wir das nur jemals überwinden? Mit dem Aufstieg? Nun, ich kenne genug Menschen, die dann sagen: „Bestimmt steigen wir nächste Saison wieder ab, weil: Der Glubb is a Debb.“

Ich mach da nicht mehr mit.
Schluss mit dem ewigen „Born To Lose“!
Im Metal-Himmel hockt einer an der Bar, der´s uns schon zu Lebzeiten gesagt, entgegen geschrien und gesungen hat, und es uns als sein Vermächtnis hinterlassen hat:

Also:
„Live To Win!“

Forza FCN!

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