34. Spieltag – Fiiinaaaleee

Die Legende lebt!

Glubbererherz was willst du mehr? Was gibt es Schöneres, als an einem sonnigen Sonntagnachmittag zur besten Stadionzeit um 15.30 Uhr ins eigene Achteck zu pilgern und völlig entspannt ein Spiel des ruhmreichen 1. FC Nürnberg zu schauen? Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt in solch einer komfortablen Situation waren. Wann ich mir nicht spätestens eine Stunde vor Anpfiff schon gewünscht habe, dass „es scho rum wär und der Glubb gwunna hätt.“ (Und sind wir mal realistisch: So schnell wird das auch nicht mehr passieren.)

Ausnahmsweise kann ich auch nicht über die Spielansetzung durch die DFL meckern. Denn besser hätte man das Drehbuch zum Finale für diese Saison nicht schreiben können: Die beiden sicheren Aufsteiger treten am letzten Spieltag gegeneinander an und es ist alles gerichtet für ein großartiges, friedliches und fröhliches Fußballfest. Dass dazu noch eine persönliche Geschichte kommt, eine ganz besondere Freundschaft, die vergangenes Jahr noch vor Saisonbeginn ihren Anfang hatte, machte das Saisonfinale freilich zu einem unvergesslichen und einmaligen Erlebnis (Keine Angst, Guido, ich erzähle die Geschichte jetzt nicht nochmal!).

Gut, es ging noch um eine Kleinigkeit. Den Meistertitel. Aber ich habe schon am Vorabend zu unseren Freunden aus Düsseldorf gesagt, dass mir der wurscht ist – Hauptsache, wir steigen auf! Ob wir nun diese Felge noch holen oder nicht – mir war das wirklich egal!

Claus war sich schon vor dem Anpfiff sicher, dass seine Fortunen gewinnen würden. Aber zwischendrin sah es ja nicht so aus. Beim 2:0 jubelte und schrie der kleine Sohn meines Dauerkartennachbarn und Freundes Oli so laut und aus tiefstem Herzen, dass dem gleich die Freudentränen in die Augen schossen. Und mir gleich mit. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich tatsächlich auch entspannt gewesen.

Aber was soll ich sagen? Dann schlich sich dieses altbekannte mulmige Gefühl doch wieder ein. Die Gedanken fingen an, sich durch die Gehirnwindungen zu drängen, und wie immer waren sie weder steuerbar noch abzustellen. „Der Glubb schafft’s und vergeigt das noch.“ „Wenn’s einer noch verkacken kann, dann der 1. FCN.“ So oder so ähnlich geisterte es in meinem Kopf umher.

Der Anschlusstreffer machte es natürlich nicht besser. Beim Düsseldorfer Ausgleich zum 2:2 war mir sofort klar: Die drehen das Spiel noch komplett und holen sich den Meistertitel. Eine Millisekunde war ich enttäuscht. Vor allem traurig, weil sich die Jungs auf dem Platz, nicht für ihre Leistung belohnten. Weil ich es dem Verein und allen voran natürlich uns Fans einfach gegönnt hätte. Doch ich hatte mich schnell gefangen. Denn ich persönlich finde, dass die Fortuna über die gesamten 34 Spieltage hinweg die konstantere Leistung gezeigt und den Meistertitel durchaus verdient geholt hat.

Geärgert hat mich, dass nun freilich wieder alle den üblichen Spruch hervorgeholt haben. „Der Glubb steigt auf und is sogar dabei a Debb.“ (Achtung Ringdreher: Dieser Ausspruch spiegelt nicht meine Meinung wieder und ist lediglich ein Zitat!) Ach Leute, was würden die Clubfans nur machen, wenn ihr Herzensverein dieses Stigma nicht immer wieder bestätigen würde…

Ich habe für mich beschlossen, das Hier und Jetzt zu genießen. Und das tat ich dann auch nach dem Abpfiff.  Was für ein grandioser Anblick, als die Fans den Rasen stürmten, jubelten, feierten. Überall kleine Grüppchen von Rot-Schwarzen, die sich freudetrunken in den Armen lagen, „Nie mehr 2. Liga“ oder „You never walk alone“ gesungen haben, Rasenstücke rausschnitten oder der Mannschaft zujubelten.

Mein persönliches Aufstiegs-Highlight hatte ich allerdings schon vergangene Woche in Sandhausen und beim Empfang der Mannschaft nachts am Vereinsgelände erlebt. Deshalb stand für mich das gemeinsame Feiern mit unseren Düsseldorfer Freunden an diesem Wochenende im Mittelpunkt. Und eines kann ich sagen: DIE können feiern! Was mich unglaublich gefreut hat: Wir hatten ganz viele tolle Begegnungen mit anderen, uns völlig fremden Clubanhängern jeglichen Alters. Die kamen her, klopften ihnen auf die Schultern, gratulierten und wollten sogar gemeinsame Fotos. Witzig war auch der junge Mann, der im Wanner zu den Fortunen sagte: „Ich beneide euch um die Toten Hosen! Aber: IHR habt die Hosen – und WIR haben Eier!“

Das wiederum wird sich nächste Saison zeigen.

Dann treffen wir uns wieder in Liga 1.

LIGA EINS!

Bis dahin, liebe Düsseldorfer Freunde, habt ihr ja noch genug Zeit, a weng fränggisch zu lernen. Und das rollende Rrrrrr zu üben, gell Claus!

 

 

 

Zum Schluss noch ein besonderer Service für Franky:

Die Legende lebt

 

Ein Fels in wilder Brandung,

der alles überstand.

Er hielt in vielen Jahren

so manchen Stürmen stand.

 

Ein Fels in wilder Brandung

ist unser FCN.

Sein Stern er wird für immer

am Fußballhimmel steh’n!

 

Die Legende lebt,

wenn auch die Zeit vergeht.

Unser Club,

der bleibt besteh’n!

 

Die Legende lebt,

wenn auch der Wind sich dreht.

Unser Club

wird niemals untergeh’n!

 

Die Uhren laufen schneller,

die Zeit – sie bleibt nicht steh’n.

Der Weg führt in die Zukunft,

so vieles wird gescheh’n.

 

Ein Fels in wilder Brandung

ist unser FCN.

Sein Stern, er wird für immer

am Fußballhimmel steh’n.

 

Die Legende lebt,

wenn auch die Zeit vergeht.

Unser Club,

der bleibt besteh’n!

 

Die Legende lebt,

wenn auch der Wind sich dreht.

Unser Club

wird niemals untergeh’n!

 

Unser Club wird niemals untergeh’n!

 

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