Erinnert ihr euch noch an den 26. Mai 2007? Gut, das ist für jeden Clubfan selbstverständlich eine rhetorische Frage. Momente für die Glubb-Ewigkeit waren das. Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ nahmen wir damals den manchmal beschwerlichen (Unterhaching!), manchmal grandiosen (Frankfurt!) Gang in die Hauptstadt auf uns, um dort in völliger Ekstase, grenzenloser Freude und glückstaumelnd den Pokalsieg unserer Mannschaft zu zelebrieren.
Einmal gemeinsam tief geseufzt.
Wirklich verwöhnt wurden wir von unserem Herzensverein seither bei diesem Wettbewerb nicht mehr. Vier Mal immerhin schieden wir zwar erst im Achtelfinale aus. Doch ebenfalls vier Mal war nach der zweiten Runde Schluss und drei Mal (auch noch hintereinander) überstanden wir nicht mal die jeweils erste Begegnung. „Pokal ist nur ein Mal im Jahr“ – gut, dass wir Franken auch selbstironisch sein können.
Jetzt schreiben wir das Jahr 2018 und sehen wir es positiv: Zum vierten Mal hintereinander ist der Glubb kein „Der-Pokal-hat-seine-eigenen-Gesetze-Depp“. Die Deppen heißen in diesem Jahr VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt. Und fast auch Bayern München und Borussia Dortmund. Leider nur „fast“.
Doch schauen wir auf uns, und nicht auf andere. Über das Spiel gegen den SV Linx selbst kann ich nichts sagen. Da das erste Pokalwochenende traditionell auf das Summer Breeze Festival fällt, erlebte ich das Match auch in diesem Jahr per Kicker-App am Handy mit. Man sammelt ja so seine Erfahrungen mit den Jahren, und daher hatte ich mich schon darauf eingestellt: Der normale Metal-Fan ist im Allgemeinen eher kein Fußball-Anhänger, und es werden weder Ergebnisse auf den Leinwänden eingeblendet noch gar Spiele auf Fernsehern gezeigt. So standen wir also in diesem Jahr zu fünft (drei Glubberer und zwei Fortuna-Fans) am Samstag ab 15.30 Uhr mit gezückten Handys auf dem staubigen Gelände und wischten alle zwei Minuten (ok, wohl eher alle 30 Sekunden) hektisch über das Display zum Aktualisieren. Mit zunehmender Panik. Mit Stoßgebeten zum Himmel: Bitte keine Verlängerung, bitte kein Elfmeterschießen. BITTE! Unsere Düsseldorfer Freunde waren verständlicherweise relativ gelassen. Ob aus Mitleid oder Überzeugung, weiß ich nicht, jedenfalls sagte Claus in der 85. Minute zu mir: „Gleich schießt ihr noch eines.“ Hätte er das nicht ein bisschen früher sagen können?? Die Erleichterung über Ishaks Tor war grenzenlos. Oder fachgerecht ausgedrückt: motherf*cking awesome.
Ob das Spiel selber nun so schlecht war, wie in manchen Medien dargestellt, oder ob die Köllnerschen Mannen verdient gewonnen haben, wie es andere schreiben – ganz ehrlich? Total egal! Wir sind eine Runde weiter – und fahren nach Berlin!
Mindestens ein Mal in dieser Saison zumindest und gleich mal zum Auftakt. Ich bin aufgeregt und voller Vorfreude, dass es endlich wieder los geht! Gleichzeitig macht sich in meinem Bauch ein fieses Grummeln breit: Wie werden wir uns in der ersten Liga schlagen? Gehen wir komplett unter? Können wir als Underdog überraschen? Reicht unser Kader um mitmischen zu können? Wie lange fällt Ewerton aus, in welcher Form ist Kerk, hat Ishak seinen Torriecher zurück entdeckt? Ich kann es einfach nicht einschätzen. Unser Glubb ist und bleibt halt eine Wundertüte. Und dafür lieben wir ihn ja auch.