Spieltag 33 gegen Borussia Mönchengladbach in einem Satz: Der 1. FC Nürnberg unterliegt Gladbach mit Nullzuvier und steigt ab. Kein Trost, aber Tatsache: Auch ein Sieg hätte uns nicht mehr geholfen, nachdem Stuttgart gewonnen hat.
Das wird jetzt sicherlich niemanden überraschen: Natürlich habe ich am Samstag geheult. Lange konnte ich die Tränen runterschlucken – bis Hanno Behrens den bitterlich weinenden Enrico Valentini in den Arm nahm. Da war es auch um mich geschehen.
Bis zur Halbzeit hatte ich tatsächlich noch Hoffnung gehabt. Der Club ließ in der Defensive kaum etwas zu, es fühlte sich nach einem Match auf Augenhöhe an – wenn auch auf überschaubarem Niveau. Als die Stuttgarter in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann aber noch das Einsnull schossen, machte sich in mir schon eine gewisse Ruhe breit.
Die Ruhe der Gewissheit.
Das war’s.
Fast zeitgleich mit dem Einsnull für Gladbach fiel das Zweinull für die Schwaben – und damit war unser Schicksal besiegelt. Vom restlichen Spiel und den drei weiteren Toren habe ich nicht mehr wirklich viel mitbekommen. Trauerbewältigung war angesagt. Und die geschah in einer Form, die mir eine Dauergänsehaut verschaffte. Zwischen lachen und weinen intonierte das halbe Stadion „Ich bin Glubbberer. Des ganze Abstiegskwaf des is ma worscht, weil nächst Johr steich ma wieder auf. Mir komma wiedder und zwar unter aller Garandie. Und an jeds Münchner Auto bruns ma wiedder hie.“
Aus tiefstem Herzen sangen wir „Ich bereue diese Liebe nicht“.
Und „You’ll never walk alone.“
Nun ist das natürlich nicht unsere Hymne, nicht unser Stadionlied. Doch in diesem speziellen Augenblick, in dieser Ausnahmesituation hätte ich mir kein besseres Lied vorstellen können. Es symbolisiert wie kein zweites uneingeschränkte Unterstützung und ein grundehrliches, zutiefst empfundenes Zusammengehörigkeitsgefühl. In diesem Moment waren wir eine Club-Familie.
Noch jetzt wird mir warm ums Herz, wenn ich daran denke. Und noch etwas: Ich war auch stolz, Teil dieser Familie zu sein. Einer Familie, die ihre Mannschaft nicht auspfeift. Die ihrem Team Respekt zollt für ihren unerschütterlichen Kampfgeist. Dass es von der Qualität her für die erste Liga nicht gereicht hat, dafür können die Spieler nichts.
Es war ein unglaublich schönes Gefühl (wenn man das in dieser Situation so sagen kann), sich auf diese Art und Weise von der Mannschaft und der ersten Liga zu verabschieden. Bei aller Leidenschaft, bei all den Emotionen: Es ist und bleibt Fußball.
Tränen abwischen, durchschnaufen, weitermachen!